Ihr Auto wurde durch ein kommunales Fahrzeug beschädigt?

Ihnen ist eine fehlerhafte Behandlung in einem kommunalen Krankenhaus widerfahren?

Sie sind bei Glatteis auf einer kommunalen Straße ausgerutscht?

Ihre Anträge wurden in der Kommunalverwaltung fehlerhaft bearbeitet und Sie haben dadurch einen finanziellen Schaden erlitten?

Sie haben sich in einem öffentlichen Schwimmbad verletzt?

Die Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik können sich auf eine sorgfältige und zuverlässige Kommunalverwaltung verlassen. Aber Irren ist menschlich und Fehler können auch bei sorgfältigstem Arbeiten passieren. Damit Kommunen auch im Falle eines Fehlers oder eines Irrtums umfassend abgesichert sind, gibt es die Kommunalversicherung.

Als Kommunalversicherer werden in Deutschland, unabhängig von ihrer Rechtsform, solche Versicherungen angesehen, die ganz oder überwiegend von Kommunen getragen werden und ganz oder überwiegend für Kommunen tätig sind.

Einige Kommunalversicherer sind regional aber generell tätig; andere beschränken sich auf spezielle Bereiche der kommunalen Betätigungen, bspw. den Personennahverkehr.

Die Kommunalversicherer haben unterschiedliche Rechts- und Organisationsformen. Einige sind Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit, andere sind Anstalten oder Körperschaften öffentlichen Rechts. Viele Kommunen haben sich auch zu Kommunalen Schadenausgleichen zusammengeschlossen, die im Rahmen eines Umlagesystems ihre Schäden gemeinsam tragen.

Im Bereich der Allgemeinen Haftpflicht und der Kraftfahrt-Haftpflicht haben sich die meisten Kommunalversicherer darüber hinaus zu einem gemeinsamen Rückdeckungsverband, dem AKHA, zusammengeschlossen. Der AKHA (Allgemeiner Kommunaler Haftpflichtschaden-Ausgleich) übernimmt seit nunmehr 100 Jahren die Rückdeckung für Haftpflichtgroßschäden seiner Mitglieder und bietet diesen über ein Umlagesystem einen finanziellen Ausgleich auf breiter Basis. Zudem unterstützt er seine Mitglieder bei der Schadenbearbeitung und -abwicklung.

Die Aufgaben der Kommunalversicherer sind vielfältig. Von dem Betrieb eines Krankenhauses über behördliche Genehmigungsverfahren bis hin zu kommunalen Abwasseranlagen sind verschiedene Schadenszenarien denkbar, die hohe Haftungsrisiken bergen.

Die meisten Kommunalversicherer bieten den Kommunen und kommunalen Unternehmen Deckungsschutz in Allgemeiner Haftpflicht, Kraftfahrt-Haftpflicht und/oder Kasko. Sie sichern ihre Versicherungsnehmer bzw. Mitglieder gegen Schadensersatzansprüche Dritter ab. Damit stellen sie sicher, dass Kommunen handlungsfähig bleiben, selbst wenn diese extrem hohen Zahlungsansprüchen ausgesetzt sind.

Viele Kommunalversicherer bieten weitere Produkte an, beispielsweise Gebäude-,
 Sach-, D&O- Vermögenseigenschaden-, Cyber- oder Unfallversicherungen. Neben der Absicherung bieten alle Kommunalversicherer ihren Kunden Unterstützung bei Prävention und Schadenabwicklung.

Die Kommunalversicherer sehen sich einerseits als Teil der im Grundgesetz garantierten kommunalen Selbstverwaltung und andererseits als Wirtschafts- und Dienstleistungsunternehmen der Kommunen. Ihre Aufgabe ist die Gewährung von Versicherungsschutz. Sie bilden eine Solidar- und Gefahrengemeinschaft und verwirklichen die Idee der kommunalen Selbstversicherung.

Die Kommunalversicherer haben in ihren Statuten festgelegt, wer Mitglied bzw. Versicherungsnehmer sein kann. Folgende Einrichtungen und Organisationen fallen unter die Festlegungen:

Städte und Gemeinden, Landkreise, Ämter, Samt- und Verbandsgemeinden, Verwaltungsgemeinschaften von Gemeinden, Zweckverbände, Unternehmungen mit mindestens 50%iger kommunaler Beteiligung (z.B. Verkehrsbetriebe, Wohnungsbauunternehmen, Versorgungsunternehmen), Sparkassen, kommunale Spitzen- und Fachverbände, überregionale Kommunalverbände.